Edith Steins Perlen der Weisheit

Mein Leben beginnt jeden Morgen neu und endet jeden Abend; Pläne und Absichten darüber hinaus habe ich keine; d.h., es kann natürlich zum Tagewerk gehören, vorauszudenken, aber eine >Sorge< für den kommenden Tag darf es nie sein.
(B. I. 55)

In der Zeit unmittelbar vor und noch eine ganze Weile nach meiner Konversion habe ich nämlich gemeint, ein religiöses Leben führen heiße alles Irdische aufgeben und nur im Gedanken an göttliche Dinge leben. Allmählich habe ich aber einsehen gelernt, daß in dieser Welt anderes von uns verlangt wird und daß selbst im beschaulichsten Leben die Verbindung mit der Welt nicht durchschnitten werden darf; ich glaube sogar: je tiefer jemand in Gott hineingezogen wird, desto mehr muß er auch in diesem Sinn aus sich herausgehen, d.h. in die Welt hinein, um das göttliche Leben in sie hineinzutragen.
(B. I. 54)

Was Gott von Dir will, das mußt Du schon Auge in Auge mit ihm zu erfahren suchen.

(B. I. 100)

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Nur Gott kann eines Menschen Hingabe ganz empfangen und so empfangen, daß der Mensch seine Seele nicht verliert, sondern gewinnt. Und nur Gott kann sich selbst einem Menschen so schenken, daß er dessen ganzes Wesen ausfüllt und dabei von sich nichts verliert.
(F. 11)
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Es muß ja so sein, daß man sich ohne jede menschliche Sicherung ganz in Gottes Hände legt, um so tiefer und schöner ist dann die Geborgenheit.
(B. II. 102)
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Es hat mir immer sehr fern gelegen zu denken, daß Gottes Barmherzigkeit sich an die Grenzen der sichtbaren Kirche binde. Gott ist die Wahrheit. Wer die Wahrheit sucht, der sucht Gott, ob es ihm klar ist oder nicht.
(B. II. 102)
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Gott in freier Liebeshingabe anzugehören und zu dienen, das ist nicht nur der Beruf einiger Auserwählter, sondern jedes Christen: ob geweiht oder ungeweiht, ob Mann oder Frau – zur Nachfolge Christi ist ein jeder berufen.
(F. 43)

Schiffe straucheln an Felsen, menschliche Beziehungen oft an Kieselsteinen

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