Franz Roubaud wuchs als Sohn französischer Eltern in Odessa auf. Bereits im Alter von 6 Jahren bekam er erste Unterweisungen im Zeichnen. Von 1877 bis 1878 studierte er an der Münchner Akademie der Bildenden Künste bei Karl Theodor von Piloty, Otto Seitz und Wilhelm von Diez. Der Abschluss der Studien erfolgten bei Josef von Brandt in dessen Münchner Atelier. Fortan widmete er sich fast ausschließlich der Darstellung kaukasischer Reiterszenen. Die Lage seines Geburtsortes bot dem Künstler die Gelegenheit, den Kaukasus mit seinen Bewohnern kennen zu lernen. Die dortige Landschaft, das Leben der Tscherkessen, Truppenzüge, Gefechte und Schlachten, sowie orientalische Stadt- und Marktszenen waren die Themen seiner Bilder. In seiner koloristischen Lichtmalerei mündet er in den internationalen Impressionismus ein. Prinzregent Luitpold von Bayern, sowie die Zaren Alexander III. und Nikolaus II. gehörten zu Roubauds Förderern. Der Prinzregent ernannte ihn 1889 zum außerordentlichen Professor und adelte ihn. Immer wieder zog es den Künstler an den Chiemsee, wo er seit 1903 in Hochstätt bei Rimsting ein Landhaus besaß. Seit 1887 lebte der Künstler in München bis zu seinem Tod 1928.
Im Zirkus · 1912. Gouache auf Papier auf Karton · 36,5 x 53,5 cm
In so genannten Skriptorien, den klösterlichen Schreibstuben wurden, meist auf Pergament geschriebene Handschriften hergestellt. Sie waren reich mit Bildern geschmückt und mit besonders verzierten Anfangsbuchstaben (Initialen) versehen.
Zur Ausführung bedurfte es mehrerer Arbeitsschritte:
• Die für viele Handschriften typische Randleiste wurde mit roter Farbe gezogen (lat. Minium; daher der Name Miniatur).
• Texte wurden mit Gänsefeder und Tinte geschrieben, die Initialen und Bilder vorgezeichnet und mit Wasser- bzw. Temperafarben ausgemalt.
• Luxushandschriften wurden auch mit Purpur eingefärbt und reich mit Blattgold verziert.
In meiner Sammlung besitze ich einige Miniaturen.
Missale mit Choralnoten um 1400. Flämische Initiale.Pergament.11×16 cm
Einzelblatt spätmittelalterlichen gedruckten Stundenbuchs mit großer Miniatur. Frankreich um 1520. Pergament, 1. Hälfte des 16. Jh.
3. Kleines Andachtsbild:
„Die Seelen werden aus den Gräbern in den Himmel geführt“. Pergament, 1. Hälfte des 15. Jh.
Polnischer Landschaftsmaler in München, dessen naturalistisch-malerischer Stil sich ebenso an demjenigen der Ecole de Barbizon und C. Corot wie an dem der Münchner Schule orientierte. Er wurde 1857 in Krakau geboren und studierte an der Krakauer Hochschule für Bildende Künste. 1875 ging er nach Wien. Dort schloss er 1880 sein Studium an der Akademie der Schönen Künste mit einer Goldmedaille ab. Im Frühjahr 1881 ging er nach München. In München präsentierte er seine Gemälde systematisch auf großen internationalen Ausstellungen. Persönliche und materielle Gründe verbanden ihn für immer mit München, obwohl er nach 1933 als Pole nicht mehr an Ausstellungen in Deutschland teilnehmen konnte. Er malte in Öl und Aquarell und zeichnete mit Kohle. Roman Kochanowski wird manchmal als der Maler des wolkigen Himmels bezeichnet. Zum Thema seiner Arbeiten wählte er vorwiegend Landschaften mit polnischen Dörfern in einer bestimmten Jahreszeit. Oft wiederholt sich das Motiv der Weiden, das durch zierliche Staffagefiguren ergänzt wird. Stark geprägt ist Kochanowskis Malerei von der Münchener Schule, für die die Vorliebe zur Grau- und Brauntönung und ein stimmungshaftes Element besonders typisch sind. Mit der Zeit bereicherte der Künstler seine technischen Mittel, indem er die Farben im impressionistischen Sinne einsetzte. Er starb in Freising und ist auf dem Waldfriedhof in München begraben.
Landschaft im Spätherbst. Öl auf Holz. 14,5 x 22,5 cm.
Gehöft bei Nacht. Öl auf Holz. 17 x 24,5 cm.
Landschaft. Öl auf Karton auf Holz. 12,7 x 17,8 cm.
Heinrich Friedrich Füger war ein komplexer wie ambivalenter Künstler, der mehrere Talente in sich vereinte. Fügers beste Leistungen liegen auf dem Gebiet des Porträts. Er war ein Künstler einer Wendezeit, einer der bedeutendsten und einflussreichsten seiner Epoche. H.F. Füger war Ehrenmitglied der Münchner Akademie und der Kunstakademie in Mailand.
Er ist auch unter dem Namen Alessandro Veronese oder als L’Orbetto bekannt. Neben fein gemalten Kabinettstücken auf Schiefer oder Marmor schuf er später auch Leinwandbilder mit christlicher und mythologischer Thematik.
Josef Eberz war ein deutscher Maler mit starker Ausrichtung auf religiöse Themen. Er wurde in Limburg geboren. Nach der Gymnasialzeit begann er seine künstlerischen Studien in München bei Franz von Stuck und später ging er nach Karlsruhe, Düsseldorf und Stuttgart. 1918 nahm der Maler seinen festen Wohnsitz in München. Eberz beschäftigte sich neben dem Bildnis und der Landschaft sehr mit der monumentalen religiösen Malerei. Er stand immer ein wenig im Schatten berühmter Kollegen wie Emil Nolde, Alexander Kanoldt oder Conrad Felixmüller. Der deutsche Künstler, schuf ein vielseitiges Oeuvre, zu dem auch Grafiken, Illustrationen, Mosaiken und Glasfenster gehören. Besondere Meisterschaft erlangte er auf dem Gebiet der Aquarell-Malerei.
Josef Eberz, Jesus begegnet die hl. Veronika, Aquarell und Gouache auf dem Papier, 70×60 cm
Der Maler wurde in Marburg an der Drau geboren. Nach der Gymnasialzeit hat er in Wien studiert. 1865 zog er nach München und bei Karl Theodor von Piloty seine Studien aufnahm. Nach Anfängen im historischen Genre entdeckte Gabriel von Hackl die religiöse Malerei. Er lieferte sakrale Gemälde unter anderem für die Herz Jesu Kirche in Graz, die Grabkapelle der Grafen von Scheyern-Wittelsbach in Scheyern sowie für die Pauluskirche in München.
Dieses Gemälde, eines der originellsten Werke zu einem heiligen Thema aus der Frührenaissance, zeigt die Jungfrau Maria im Vordergrund. Die Jungfrau sitzt mit dem Kind auf den Knien auf dem Thron und ist dabei, einem Granatapfel, den sie ihm hinhält, Samen zu entfernen, ein Symbol der Fruchtbarkeit und eine Vorahnung der Passion. Hinter der traditionellen Jungfrau-und-Kind-Gruppe befinden sich in einem Palast Darstellungen von zwei Episoden aus dem Leben der heiligen Anna, der Mutter Marias. Auf der rechten Seite ist Annes Begegnung mit ihrem Mann Joachim auf einer Treppe dargestellt. Auf der linken Seite wird die Geburt der Jungfrau gezeigt, mit Anne in einem Bett, umgeben von Frauen, die sich um sie und das Neugeborene kümmern und Geschenke bringen. Dies ist eine wahrheitsgetreue Darstellung des täglichen Lebens der Frauen in den wohlhabenderen Klassen des 15. Jahrhunderts. Auch die unterschiedlichen Größen der Figuren (Joachim und Maria sind die kleinsten in der Episode, die ihre Begegnung zeigt, mittelgroß für die Personen, die bei der Geburt Mariens anwesend sind, und die größten in der Darstellung von Maria und dem Kind im Vordergrund) messen sich ebenfalls wie die räumliche Tiefe, die zeitliche Distanz zwischen den drei Momenten.
Filippo Lippi ist in der Lage, die einzelnen Teile der Geschichte zu harmonisieren, die mit außergewöhnlicher Synthese erzählt und durch die architektonische Struktur mit ihrem Renaissance-Geschmack vereint werden. Es besteht die Tendenz, dieses Stück mit einigen Dokumenten aus den Jahren 1452-1453 in Verbindung zu bringen, in denen Filippo Lippi beauftragt wurde, ein Tondo-Werk für Leonardo Bartolini Salimbeni (1404-1479) zu malen, das wahrscheinlich für seine Residenz bestimmt war.
Das Originalgemälde hängt im Palazzo Pitti in Florenz.
Madonna mit dem Kind und die Szenen aus dem Leben der hl. Anna, Kopiert von Nikolaus Schmid-Dietenheim (1878-1915), Öl auf Leinwand 151×151 cm
Angelo Jank war ein vielseitiges Talent, das als Landschafts- Architektur- und Plakatmaler begann und sich mehr und mehr zum Jagd-, Reit- und Rennmaler entwickelte. Mondäne Reiterbilder sind seine Spezialität. Seit 1896 stellte er regelmäßig in der Münchner Sezession aus. Jank war Schüler P. Hockers an der Münchner Akademie gewesen. Seit 1907 war er Professor an derselbe Akademie. Er verstand es, seine eleganten Reiter mit leichter Pinselschrift so virtuos wiederzugeben, dass er sehr populär wurde.
Die Jungfrau und das Kind zwischen den Heiligen Antonius von Padua und Rochus Ca. 1510. Öl auf Leinwand.
Dieses Werk wurde erstmals 1641 als Werk von Tizian im Besitz des Herzogs von Medina de las Torres in Neapel erwähnt. Es wurde jedoch jahrhundertelang Giorgione zugeschrieben, bis Wilhelm Schmidt es 1904 erneut Tizian zuschrieb. Die meisten Spezialisten teilen jetzt Schmidts Meinung, mit Ausnahme von Charles Hope, der es für das Werk eines noch zu bestimmenden Künstlers hält, und Paul Holberton, der glaubt, dass es von Domenico Mancini stammt, wegen gewisser Ähnlichkeiten zwischen ihm und Mancinis Altarbild von 1511 im Duomo di Lendinara. Mancini muss Tizians Werk gekannt haben, und das würde die Ähnlichkeiten erklären, aber die Qualität seiner Malerei ist der des vorliegenden Werks deutlich unterlegen. Tizian muss gemalt haben Die Jungfrau und das Kind zwischen dem heiligen Antonius von Padua und dem heiligen Rochus um 1508, möglicherweise für die Scuola di San Antonio in der Kirche San Rocco in Venedig, zu einer Zeit, als seine Beziehungen zu Giorgione am engsten waren (beide malten damals Fresken an den Fassaden) des Fondaco dei Tedeschi ), was seine starke Ähnlichkeit mit dessen Werk erklären würde. Dies ist eine reduzierte und vereinfachte Version der Jungfrau und des Kindes zwischen dem Heiligen Nikasio und dem Heiligen Franziskus, die Giorgione um 1505 für den Duomo di Castelfranco malte. Aus diesem Werk entnahm Tizian die symmetrische und pyramidenförmige Anordnung der Figuren, die Kulisse der Szene davor einer Landschaft, die Einbeziehung einer architektonischen Struktur und die Kulisse hinter der Jungfrau. Auch dessen Physiognomie und die weichen Sfumato – Oberflächen stammen von Giorgione, aber er war nicht Tizians einzige Inspirationsquelle. Die Jungfrau und das Kind stammen von einem Altarbild, das Giovanni Bellini für die Kirche San Zaccaria in Venedig malte. Die Haltung des heiligen Rochus , bei der ein Bein auf einem Felsen ruht, stammt von der klassischen Skulptur Apollo , der die Kithara spielt ( Museo Archeologico , Venedig ). Gregorio de Gregoriis‘ monumentaler Holzstich von 1517, Der Triumph Christi , basiert auf Zeichnungen von Tizian , in denen der heilige Antonius von Padua seiner Darstellung im vorliegenden Gemälde deutlich ähnelt, während der heilige Georg hier an das Profil des heiligen Rochus erinnert. Röntgenaufnahmen zeigen verschiedene Veränderungen, die während der Entstehung des Gemäldes vorgenommen wurden: Ursprünglich schienen sich die Vorhänge mehr zu bewegen, während das Christkind auf die Wunde des heiligen Rochus blickte. Letzterer war auch etwas profilierter. Weitere kleine Veränderungen zeigen sich im Kopf des Heiligen Antonius, der zunächst nach links gedreht war, und im Kopf der Jungfrau, die sich in einer niedrigeren Position befand. Diese Veränderungen offenbaren eine Schwerpunktverlagerung von Sankt Rochus zu Sankt Antonius, was durch die Veränderung des Blicks des Christkindes unterstützt wird. Mit seiner berühmten Bescheidenheit, Anthony weicht seiner Aufmerksamkeit aus. Dieses Gemälde ist unvollendet. Während Saint Roch und das Christkind vollständig sind, sind die Jungfrau und ihr Hintergrund nicht, und die Landschaft ist kaum eingezeichnet. Die Reflektographie zeigt eine Zeichnung unter dem Profil von Saint Roch und auf den Konturen und Falten des Gewandes der Jungfrau, erkennt jedoch keine anderen Zeichnung unter der Robe: die diagonale Schattierung, die Schattenbereiche andeutet, und eine weitere, hastigere und kraftvollere Zeichnungszone in den Hauptfalten der Robe. Dies ist eine von der Freskenmalerei abgeleitete Technik, die dazu diente, den Aquamarin, ein kostspieliges und unhandliches Pigment, zu fixieren. Wenn Tizian die letzte Schicht Aquamarin auf das Gewand aufgetragen hätte, wäre diese darunter liegende Zeichnung nicht sichtbar. Medina de las Torres schenkte dieses Gemälde Philipp IV ., der es nach El Escorial schickte, wo es 1839 in das Museo del Prado gelangte.
Nach Tizian, Die Jungfrau und das Kind zwischen den Heiligen Antonius von Padua und Rochus, Öl auf Leinwand, 145×111 cm