Gotische Buchmalerei

In so genannten Skriptorien, den klösterlichen Schreibstuben wurden, meist auf Pergament geschriebene Handschriften hergestellt. Sie waren reich mit Bil­dern geschmückt und mit besonders verzierten Anfangsbuchstaben (Initialen) ver­sehen.

Zur Ausführung bedurfte es mehrerer Arbeitsschritte:

• Die für viele Handschriften typische Randleiste wurde mit roter Farbe gezogen (lat. Minium; daher der Name Miniatur).

• Texte wurden mit Gänsefeder und Tinte geschrieben, die Initialen und Bilder vorgezeichnet und mit Wasser- bzw. Temperafarben ausgemalt.

• Luxushandschriften wurden auch mit Purpur eingefärbt und reich mit Blatt­gold verziert.

In meiner Sammlung besitze ich einige Miniaturen.

Missale mit Choralnoten um 1400. Flämische Initiale.Pergament.11×16 cm

Einzelblatt spätmittelalterlichen gedruckten Stundenbuchs mit großer Miniatur. Frankreich um 1520. Pergament, 1. Hälfte des 16. Jh.

3. Kleines Andachtsbild:

„Die Seelen werden aus den Gräbern in den Himmel geführt“. Pergament, 1. Hälfte des 15. Jh.

Roman Kochanowski (1857-1945)

Roman Kochanowski wurde 1857 in Krakau geboren. Er studierte an der Krakauer Hochschule für Bildende Künste. 1875 ging er nach Wien. Dort schloss er 1880 sein Studium an der Akademie der Schönen Künste mit einer Goldmedaille ab. Im Frühjahr 1881 ging er nach München. In München präsentierte er seine Gemälde systematisch auf großen internationalen Ausstellungen. Persönliche und materielle Gründe verbanden ihn für immer mit München, obwohl er nach 1933 als Pole nicht mehr an Ausstellungen in Deutschland teilnehmen konnte. Er malte in Öl und Aquarell und zeichnete mit Kohle. Roman Kochanowski wird manchmal als der Maler des wolkigen Himmels bezeichnet. Zum Thema seiner Arbeiten wählte er vorwiegend Landschaften mit polnischen Dörfern in einer bestimmten Jahreszeit. Oft wiederholt sich das Motiv der Weiden, das durch zierliche Staffagefiguren ergänzt wird. Stark geprägt ist Kochanowskis Malerei von der Münchener Schule, für die die Vorliebe zur Grau- und Brauntönung und ein stimmungshaftes Element beson­ders typisch sind. Auch der Einfluss von Corot macht sich in seiner Malerei be­merkbar. Mit der Zeit bereicherte der Künstler seine technischen Mittel, indem er die Farben im impressionistischen Sinne einsetzte. Er starb in Freising und ist auf dem Waldfriedhof in München begraben.

Dorfstraße mit Bäuerin und Gänsen. Öl auf Holz. 9,5 x 16,7 cm.

Landschaft im Spätherbst. Öl auf Holz. 14,5 x 22,5 cm.

Gehöft bei Nacht. Öl auf Holz. 17 x 24,5 cm.

Heinrich Friedrich Füger (1751-1818)

Heinrich Friedrich Füger war ein komplexer wie ambivalenter Künstler, der mehrere Talente in sich vereinte. Fügers beste Leistungen liegen auf dem Gebiet des Porträts. Er war ein Künstler einer Wendezeit, einer der bedeutendsten und einflussreichsten seiner Epoche. H.F. Füger war Ehrenmitglied der Münchner Akademie und der Kunstakademie in Mailand.

Zwei antike Frauen, Zeichnung Aquarell, 24×34 cm

Alessandro TURCHI (1578-1649)

Er ist auch unter dem Namen Alessandro Veronese oder als L’Orbetto bekannt. Neben fein gemalten Kabinettstücken auf Schiefer oder Marmor schuf er später auch Leinwandbilder mit christlicher und mythologischer Thematik.

Engelspieta, Aquarell, 17×18 cm

Josef Ebertz (1880 – 1942)

Josef Ebertz war ein deutscher Maler mit starker Ausrichtung auf religiöse Themen. Er stand immer ein wenig im Schatten berühmter Kollegen wie Emil Nolde, Alexander Kanoldt oder Conrad Felixmüller. Der deutsche Künstler, schuf ein vielseitiges Oeuvre, zu dem auch Grafiken, Illustrationen, Mosaiken und Glasfenster gehören. Besondere Meisterschaft erlangte er auf dem Gebiet der Aquarell-Malerei.

Josef Ebertz, Jesus begegnet die hl. Veronika, Aquarell und Gouache auf dem Papier, 70×60 cm

Gabriel von Hackl (1843 – 1926)

Nach Anfängen im historischen Genre entdeckte Gabriel von Hackl die religiöse Malerei. Er lieferte sakrale Gemälde unter anderem für die Herz Jesu Kirche in Gratz, die Grabkapelle der Grafen von Scheyern-Wittelsbach in Scheyern sowie für die Pauluskirche in München.

Die Nonne, Öl auf Leinwand, 70×80 cm

Filippo Lippi (1406 – 1469)

Dieses Gemälde, eines der originellsten Werke zu einem heiligen Thema aus der Frührenaissance, zeigt die Jungfrau Maria im Vordergrund. Die Jungfrau sitzt mit dem Kind auf den Knien auf dem Thron und ist dabei, einem Granatapfel, den sie ihm hinhält, Samen zu entfernen, ein Symbol der Fruchtbarkeit und eine Vorahnung der Passion. Hinter der traditionellen Jungfrau-und-Kind-Gruppe befinden sich in einem Palast Darstellungen von zwei Episoden aus dem Leben der heiligen Anna, der Mutter Marias. Auf der rechten Seite ist Annes Begegnung mit ihrem Mann Joachim auf einer Treppe dargestellt. Auf der linken Seite wird die Geburt der Jungfrau gezeigt, mit Anne in einem Bett, umgeben von Frauen, die sich um sie und das Neugeborene kümmern und Geschenke bringen. Dies ist eine wahrheitsgetreue Darstellung des täglichen Lebens der Frauen in den wohlhabenderen Klassen des 15. Jahrhunderts. Auch die unterschiedlichen Größen der Figuren (Joachim und Maria sind die kleinsten in der Episode, die ihre Begegnung zeigt, mittelgroß für die Personen, die bei der Geburt Mariens anwesend sind, und die größten in der Darstellung von Maria und dem Kind im Vordergrund) messen sich ebenfalls wie die räumliche Tiefe, die zeitliche Distanz zwischen den drei Momenten.

Filippo Lippi ist in der Lage, die einzelnen Teile der Geschichte zu harmonisieren, die mit außergewöhnlicher Synthese erzählt und durch die architektonische Struktur mit ihrem Renaissance-Geschmack vereint werden. Es besteht die Tendenz, dieses Stück mit einigen Dokumenten aus den Jahren 1452-1453 in Verbindung zu bringen, in denen Filippo Lippi beauftragt wurde, ein Tondo-Werk für Leonardo Bartolini Salimbeni (1404-1479) zu malen, das wahrscheinlich für seine Residenz bestimmt war.

Das Originalgemälde hängt im Palazzo Pitti in Florenz.

Madonna mit dem Kind und die Szenen aus dem Leben der hl. Anna, Kopiert von Nikolaus Schmid-Dietenheim (1878-1915), Öl auf Leinwand 151×151 cm

Andrea Mantegna (1431 – 1506)

Als Dürer über Venedig nach Mantua kam, um Mantegna zu treffen, den hochgeehrten Hofmaler des Hauses Gonzaga, war dieser kurz vorher gestorben. Gleichwohl war der Eindruck von Mantegnas Kunst ein wichtiger Markstein auf dem Wege des großen deutschen Meisters. Auch auf viele weitere Maler der folgenden Generationen in Italien wie in anderen Ländern wirkte Mantegnas Kunst ungemein anregend und befruchtend.

Hl. Georg, Aquarell kopiert von Eva de Matteis, Venedig 1901, 62×36 cm

Angelo Jank (1868 – 1940)

Angelo Jank war ein vielseitiges Talent, das als Landschafts- Architektur- und Plakatmaler begann und sich mehr und mehr zum Jagd-, Reit- und Rennmaler entwickelte. Seit 1896 stellte er regelmäßig in der Münchner Sezession aus. Seit 1907 war er Professor an der Münchner Akademie.

Er verstand es, seine eleganten Reiter mit leichter Pinselschrift so virtuos wiederzugeben, dass er sehr populär wurde.

Angelo Jank, Kohle auf dem Papier, 50×40 cm